Hartmut Keck: Palma de Mallorca Marathon 2013
Oh Gott, ein Engländer!
Palma de Mallorca, Sonntag, 20. Oktober, 2013.
Es war das dritte Mal in Folge, dass ich den Mallorca Marathon lief.
Und jedes Mal hatte ich mich mit Blick aufs Wetter meinem Outfit völlig vertan.
- Bei kaltem Wetter 2011 lief im spärlichen Borat-Mankini.
- 2012 musste ich bei heftigem Wind und Regen im Stierkämpfer-Outfit ständig mein vom Winde verwehtes Hütchen wieder einfangen.
- Und 2013 lief ich bei knallendem Sonnenschein in einem luftundurchlässigens Ganzkörper-Superman-Kostüm.
Mein Kostüm hatte ich extra noch beim Ãnderungsschneider durch einen zusätzlichen Reißverschluss im Schritt aufpimpen lassen.
Das sowohl kreative als auch tapfere Schneiderlein meinte noch:
Da kannst Du Luft geben!
Aber wir beide hatten ja keine Ahnung, wie viel Luft nötig sein würde.
Außerdem hatte sich die Wahl, unter allen Superhelden gerade Superman ausgesucht zu haben, als suboptimal herausgestellt.
Nach Filmen wie 'Batman forever', diversen Spiderman-Filmen und 'The Uncredibles' scheint Superman mittlerweile die mit Abstand spärlichste Superhelden-Lobby zu besitzen.
Und so kam es, wie es kommen musste:Ich wurde häufig mit
jawohl, Batman, sehr gutangefeuert.
Oder wie bei km 20:
Zuschauer:
Spiderman, weiter so!
Ehefrau:
Des isch dr Superman, Du Simpel!
Besonders herzhaft lachen musste ich bereits auf den ersten Kilometern noch weit vor km 10.
Wir Marathonis wurden zuerst auf die Schleife der ersten 10 Kilometern gelassen.
Zehn Minuten nach uns die Halb-Marathonis.
Das hatte zur Folge, dass wir uns irgendwann entgegen liefen.
Und da hörte ich wie eine Halb-Marathoni-Frau bei meinem Anblick laut zu ihrer Nachbarin rief:
Oh Gott, ein Engländer!
Das hat mich erneut motiviert, Marathonläufe im europäischen Ausland in passender Tracht verkleidet zu laufen: War es bisher, um das Publikum zu unterhalten, um letztendlich von deren Begeisterung angetrieben zu werden und dadurch selbst zu profitieren ... so wird es in weitern Läufen aus dem einfachen Grund sein zu zeigen, dass Engländer kein Monopol auf Verrücktheiten beim Laufen haben. Das können wir hier auch!
Aly, der weiße Äthiopier